"epiphania" oder "Erscheinung des Herrn"

"Die seltsame Welt des Hieronymus Bosch" - so beginnt Walter Gibson sein kunsthistorisches Buch, in dem er versucht, die Gemälde des niederländischen Malers zu beschreiben und zu deuten.

Und tatsächlich: Wenn man die Werke des mittelalterlichen Malers betrachtet, stellt sich einem irgendwann unweigerlich die Frage, wie einer dazu kommt, solch skurrile Figuren und Szenen zu malen. Vielleicht aber hat Hieronymus einfach das, was die damaligen Bußprediger ihren Zuhörern mit glühenden Worten vor Augen geführt haben, bildlich und in Farbe dargestellt.

Unendlich viele Details hat Hieronymus in seinen Bildern "versteckt".
Beinahe jeder Pinselstrich hat eine Bedeutung.
So auch in einem seiner Hauptwerke aus dem Jahr 1510:

"Die Anbetung der Könige"

(Großdarstellung mit einem Klick auf das Bild)


Genau 500 Jahre später machten sich Anke Woitas und Franz Kiefer daran, das Gemälde genauer zu betrachten. Daraus entstanden Worte und Töne, die sich zu einem neuen Gesamtkunstwerk, einem neuen Oratorium zusammengefügt haben: "epiphania" oder "Erscheinung des Herrn" (der ursprüngliche Name für den Dreikönigstag).

Das Publikum findet sich im Atelier des Hieronymus wieder. Der Meister höchstpersönlich erklärt die vielen Details und wird dabei durch die Melodien und Texte der Heuwinklband unterstützt. Auf neue Art und Weise wird so die alte weihnachtliche Botschaft verkündet:

Gott kommt zur Welt möchte jedem Menschen begegnen!