Konzert Ober-Abtsteinnach 2018



Weinheimer Nachrichten/ Odenwälder Zeitung:
Ein lebendiger Gott in einer lebendigen Kirche


Das Heuwinkl-Ensemble aus dem bayerischen Iffeldorf beeindruckte das Publikum in der katholischen St.-Bonifatiuskirche in Ober-Abtsteinach mit der Aufführung des modernen Oratoriums "Ecclesia Viva".


Weinheimer Nachrichten/ Odenwälder Zeitung: Bild: Philipp Reimer


Das Heuwinkl-Ensemble aus dem bayerischen Iffeldorf beeindruckte das Publikum in der katholischen St.-Bonifatiuskirche in Ober-Abtsteinach mit der Aufführung des modernen Oratoriums "Ecclesia Viva". Bild: Philipp Reimer Ober-Abtsteinach. Die St.-Bonifatius-Kirche in Ober-Abtsteinach war am Samstagabend Schauplatz eines modernen Oratoriums der besonderen Art: Das Heuwinkl-Ensemble präsentierte das Stück "Ecclesia Viva". Dem gebürtigen Abtsteinacher Dieter Becker, selbst Mitglied des Ensembles, war es zu verdanken, dass das begeisterte Publikum ein solches Ereignis erleben durfte. "Es war mir eine Herzensangelegenheit", sagte Becker in seiner kurzen Begrüßungsansprache, "meine neue Heimat mit meiner alten zu verbinden und das Heuwinkl-Ensemble nach Ober-Abtsteinach zu bringen." Gleichsam missionarisch verkündete das Oratorium die Glaubensbotschaft, den Glauben an den lebendigen Gott in einer lebendigen Kirche, und besann sich dabei in unserer digitalisierten, profitbestimmten Welt auf das Wesentliche. In modernem Kleid berichteten nachhaltige Texte, rhythmische Lieder und Balladen mit eindringlichen Melodien und zeitgemäße Arrangements, gespickt mit Solopartien, über die biblischen Ereignisse zwischen Ostern und Pfingsten zu Beginn der ersten christlichen Gemeinde. Der Bogen spannte sich von Karfreitag und dem Tod Jesu am Kreuz bis hin in die Jetztzeit. Die Kirche bleibt durch die Jahrhunderte lebendig, die Christen leben und verkünden ihren Glauben und der Geist Gottes ist unter ihnen bis ans Ende aller Zeit. Zwei Sprecher - der eine, Gerhard Prandl, in der Rolle des Apostels Bartholomäus, der andere ein "moderner Mensch" unserer Tage, Michael Zellmer - schlugen die historischen Brücken, visuell durch ständig wechselnde Bildszenen an der Leinwand unterstützt und mit einem warmen und einfühlsamen Licht, für das sich Dennis Montag und Christian Birn verantwortlich zeigten, ins Szene gesetzt. Das Entsetzen und die Trauer über den Tod Jesu weichen allmählich dem ungläubigen Staunen, dann der Freude über die Auferstehung. Und am Ende steht der Auftrag, der heute wie damals gilt: "Geht hinaus in alle Welt und verkündet den Menschen diese frohe Botschaft!" Ein biblischer Auftrag, den sich das Ensemble aus dem bayrischen Iffeldorf auf seine Fahnen geschrieben hat. Mit der Eigenproduktion "Ecclesia Viva" tragen sie die Botschaft des christlichen Glaubens hinaus und erreichen damit bei ihren Gastspielen, unter anderem auf dem Ökumenischen Kirchentag in München, ein breites Publikum. Idealistisch und engagiert ist der Eintritt zu den Aufführungen frei, um eine kleine Spende wurde gebeten. "Wir wollen mit unserer Musik die Menschen verbinden im Sinne einer aktiven, lebendigen christlichen Gemeinschaft", beschreiben die Künstler des Heuwinkl-Ensembles ihre Mission. Das moderne Kirchenoratorium "Ecclesia Viva" oder "Lebendige Kirche" bewegt sich musikalisch zwischen Sacro-Pop, fetzig-rockigen Musicalnummern und melodiösen Balladen. Dazwischen schaffen zwei Sprechrollen die inhaltliche Verbindung. Alles, was die Besucher dabei hören und sehen, ist zu 100 Prozent selbst produziert; gesungen und gespielt von 33 Sängerinnen und Sängern, Solisten und Instrumentalisten der Heuwinklband aus Iffeldorf. Neben ausgezeichneter Musik erlebten die Besucher in St. Bonifatius auch mediale Begleitung mittels anspruchsvoller Bildgestaltung und zwei Sprechern, die anschaulich durch die zuvor beschriebene Geschichte führten. Franz Kiefer komponierte die meisten Lieder und Anke Woitas die Texte. Kiefer ist ein begnadeter Musiker und bester Freund von Dieter Becker. Ihn hat man im zarten Alter von acht Jahren aus dem Saarland weggeholt und aufgrund des gesanglichen Talents bei den Regensburger Domspatzen als Solist ausgebildet. Er sang unter anderem die Hauptrolle in der ersten TV-Opernübertragung im ZDF bei "Hänsel und Gretel". Das Publikum in St. Bonifatius zollte immer wieder mit Szenenapplaus Anerkennung für das beeindruckende Geschehen im Altarraum. Und am Ende erhoben sich alle von ihren Plätzen und forderten lautstark unter nicht enden wollendem Beifall Zugaben. Das Ensemble erreichte sein Publikum nachhaltig. Damals wie heute sind wir Menschen gerufen, das Evangelium, die gute Nachricht von der Liebe Gottes zu uns Menschen weiterzutragen und lebendig zu halten. "Ecclesia Viva" eben - eine lebendige Kirche. TL





Weinheimer Nachrichten/ Odenwälder Zeitung
Müncher Merkur